Aufbau & Wirkung eines Kandarenzaums
Ein Kandarenzaum unterscheidet sich von einer Trense durch charakteristische Merkmale:
- Zwei Backenstücke: Im Gegensatz zu einer Trense ermöglicht ein Kandarenzaum die Verwendung sowohl eines einfachen oder doppelt gebrochenen Gebisses als auch eines Stangengebisses.
- Verschnallung der Backenstücke und Kandarenzügel: Die Backenstücke werden am Oberbaum, und die Kandarenzügel am Unterbaum des Gebisses befestigt.
- Kinnkette: Ein wesentliches Element des Kandarenzaums ist die Kinnkette, die rechts und links am Oberbaum eingehängt wird.
Das Trensengebiss liegt hinter dem Kandarengebiss im Pferdemaul.
Korrekt verschnallt bildet die Kandare im Pferdemaul einen Winkel von etwa 45 Grad. Praktisch bedeutet dies, dass die Einwirkung am Kandarenzügel einen Hebel erzeugt, der auf das Pferdemaul einwirkt. Durch den Zug am Kandarenzügel entsteht gleichzeitig Druck auf das Genick und die Kinngrube. Ein erfahrener Reiter kann dies geschickt nutzen, um eine präzisere Versammlung des Pferdes zu erreichen, besonders in anspruchsvollen Lektionen.
Im Turniersport sind Prüfungen ab der Klasse L sowohl mit Kandare als auch mit Trense ausgeschrieben. In höheren Klassen M und S ist der Kandarenzaum oft vorgeschrieben, jedoch besteht zunehmend die Möglichkeit, auch Prüfungen der mittelschweren und schweren Klasse mit Trense zu reiten. Dem Reiter bleibt die Wahl, welche Zäumung er bevorzugt.
Trotz der Unterschiede zwischen Kandarenzaum und Trense gibt es auch Gemeinsamkeiten, hauptsächlich im Design und der Optik. Kandarenmodelle sind in klassischem Schwarz oder stilvollem Braun erhältlich. Sie werden aus hochwertigem Leder gefertigt und zeichnen sich durch eine sorgfältige Verarbeitung aus. Optisch variieren die Kandaren in flach- oder rundgenähten Ausführungen und sind auch in Lackoptik oder mit Strass besetzten Stirnbändern erhältlich. In unserem Onlineshop findest du unter anderem Kandaren von Schockemöhle Sports, Busse, PS of Sweden oder DY'ON.