Kurzgurt oder Langgurt?
Sattelgurte halten den Sattel an der richtigen Position und sorgen dafür, dass er nicht verrutscht. Die meisten machen sich Gedanken über einen unpassenden Sattel und lassen diesen stets von einem Sattler kontrollieren, aber habt ihr euch auch schon mal intensiv damit auseinandergesetzt, ob ihr überhaupt den richtigen Sattelgurt für euren Liebling verwendet? Ein unpassender Sattelgurt kann die Muskel- und Atemaktivität deines Pferdes einschränken. Zudem kann es zu Scheuerstellen kommen oder dein Pferd entwickelt sogar einen Gurtzwang. Das sind alles Dinge, die doch jeder Reiter unbedingt verhindern möchte. Wir versorgen dich heute mit allen wichtigen Fakten und erklären dir, worauf es bei der Gurtwahl ankommt.
Zuerst einmal solltest du dir überlegen, ob du einen Kurzgurt oder Langgurt benötigst. Das hängt von dem Satteltyp ab, den du verwendest. Langgurte sind in der Regel 90 - 150 cm lang und reichen bis unter das Sattelblatt. Dafür müssen die Gurtstrupfen allerdings kurz genug sein, was meistens bei Spring- und Vielseitigkeitssätteln der Fall ist. Kurzgurte hingegen sind ca. 40 – 90 cm lang und sind für Sättel mit einem langen Sattelblatt und langen Gurtstrupfen gedacht. Der Vorteil hier ist, dass die Schnallen nicht direkt unter dem Bein liegen und somit weniger Gefahr besteht, dass es zu Druckstellen kommt. Grundsätzlich sollte der Gurt lang genug sein, dass du problemlos nachgurten kannst. Um die passende Gurtlänge für einen Langgurt zu ermitteln, kannst du ein Maßband am zweiten Loch der Gurtstrupfen anlegen und einmal unter dem Pferdebauch her von links nach rechts messen. Das Messergebnis ist dann die richtige Gurtlänge. Bei Kurzgurten sollten die Gurtschnallen ca. 4 – 10 cm unter der Schabracke und oberhalb des Ellenbogens deines Pferdes liegen. Hier solltest du einfach ein paar verschiedene Größen anlegen und testen, welcher Gurt richtig liegt. Wenn du die richtige Länge ermittelt hast, solltest du dich als Nächstes für die richtige Form entscheiden.
Welche Form ist am besten geeignet?
Die Form des Sattelgurtes kannst du individuell für deinen Vierbeiner auswählen und anpassen. Ein gerader Sattelgurt ist für Pferde mit einer ausgeprägten Gurtlage geeignet. Die Gurte sind über die gesamte Länge gleich breit und verteilen den Druck somit gleichmäßig. Hier kann es aber bei manchen Pferden zu einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit kommen, wenn der Gurt zum Beispiel am Ellenbogen des Pferdes scheuert. Dann solltest du eher zu einem anatomisch geformten Sattelgurt greifen. Dieser hat eine Aussparung für die Vorderbeine links und rechts und bietet den Ellenbogen somit mehr Platz.
Wenn dein Pferd eine nur sehr wenig ausgeprägte Gurtlage hat, sind asymmetrische Sattelgurte wahrscheinlich noch besser geeignet. Der asymmetrische Lammfellgurt Slim-Line von Mattes zum Beispiel bietet Bewegungsfreiheit für die Vorderbeine, wird aber zudem zur Mitte hin nicht breiter. Eine optimale Druckverteilung für Pferde mit einer schmalen Gurtlage wird hiermit ermöglicht.
Für eher bauchigere Pferde oder Pferde mit kurzem Rücken bieten sich Mondgurte am besten an. Durch die gut durchdachte Halbmondform soll das nach vorne Rutschen verhindert werden. Der Gurt bleibt an der richtigen Stelle und Scheuerstellen oder unangenehme Quetschungen sollen so verhindert werden.
Vor allem unter den Springreitern sind Stollengurte beliebt. Dabei ist das Mittelstück des Gurtes etwas breiter und verstärkt, was Verletzungen unter dem Bauch durch Stollenschläge verhindern soll. Der Stollenschutzgurt Pro Jump Safety von Stübben zum Beispiel bietet maximale Sicherheit und Komfort, vor allem durch das innovative Befestigungssystem für Vorderzeuge und Martingale.
Auch von Stübben ist unser Bestseller, der Equisoft Sattelgurt. Die innovative Technik gewährleistet optimalen Komfort und Bewegungsfreiheit für dein Pferd. Die elastischen Bänder passen sich der Atmung deines Pferdes an, indem sie sich beim Ein- und Ausatmen dehnen und zusammenziehen. Der Druck wird somit gleichmäßig verteilt und der Tragekomfort kann erhöht werden.
Das richtige Material wählen
Zum Schluss kannst du noch überlegen, welches Material für deinen Liebling am besten geeignet ist. Die meisten Sattelgurte sind aus Leder oder synthetischen Materialien, wie Nylon oder Kunstleder. Leder weist meistens eine hohe Hautverträglichkeit auf und ist sehr langlebig. Nylon und andere synthetische Stoffe sind meist etwas pflegeleichter und ebenfalls sehr strapazierfähig. Auch Neopren ist eine gute Wahl und wird von den meisten Pferden sehr gut angenommen. Allerdings schwitzen viele Pferde darunter etwas mehr. Lammfellpolster sind besonders weich und angenehm und können temperaturausgleichend wirken. Hier solltest du dich einfach etwas ausprobieren und schauen, welche Variante deinem Pferd am besten gefällt. Wenn du bereits einen gut passenden Sattelgurt hast und du diesen nur etwas aufpolstern möchtest, kannst du auch Gurtschoner verwenden. Hier gibt es verschiedene Varianten, mit denen du den Gurt selbst oder auch die Schnallen polstern und somit Scheuerstellen verhindern kannst.
Nun bist du erstmal mit den wichtigsten Infos versorgt und jetzt heißt es ausprobieren. Am besten ist es, du testest dich etwas aus und schaust, wie dein Pferd auf die verschiedenen Sattelgurte reagiert. So kannst du die richtige Wahl treffen und das Reiten macht Pferd und Reiter Spaß!
Viel Erfolg und viel Spaß beim Shoppen!