Was kommt zuerst? – Die Longe
Wenn man mal genauer über das Thema Longieren nachdenkt fällt auf, dass die Ausbildung von Reiter und Pferd genau da beginnt, an der Longe.
Reiter*innen werden zu Beginn ihrer Laufbahn an der Longe unterrichtet. Dort können sie die Abläufe und Rhythmen der drei Grundgangarten und die #BASICS des klassischen Reitens erlernen. Sie eignen sich dort die Vokabeln für die Sprache zwischen Reiter und Pferd an. Die verschiedenen Hilfengebungen, Reaktionen und das Schwingen in der Mittelpositur werden an der Longe unterrichtet.
Doch nicht nur die Anfänge der Reiter, auch die #BABYSTEPS unserer geliebten Vierbeiner finden an der Longe statt. Junge Pferde werden in der Regel auch an der Longe an den Sattel und co gewöhnt. Dort lernen sie die ersten Kommandos und Regeln, bevor ein Reiter auf ihrem Rücken mit der Jungpferdeausbildung weiter macht.
Was brauche ich, um mein Pferd effektiv zu longieren?
Du kannst dein Pferd auf verschiedene Arten und mit verschiedenen Hilfsmitteln an der Longe arbeiten. Die Voraussetzung für eine gute Trainingseinheit an der Longe ist natürlich auch die richtige Kleidung des Longenführers. Du solltest immer festes Schuhwerk und Handschuhe tragen, um Verletzungen und Unfälle zu vermeiden.
Neben einer Longe benötigst du im besten Fall einen Longiergurt und eine passende Unterlage für diesen.
Um die treibenden Hilfen auch vom Boden aus ausführen zu können ist eine Longierpeitsche ein weiteres #ESSENTIAL.
Kappzaum oder Trense?
Eine der niemals endenden Diskussionen im Reitsport. Solltest du dein Pferd an der Trense oder an einem Kappzaum longieren?
Die Kritik, die am Longieren mit Gebiss geübt wird, ist berechtigt: das Gebiss wird beim longieren sehr einseitig belastet und kann dem Pferd dadurch Schmerzen bereiten. Ausbilder die für das Longieren mit Gebiss einstehen argumentieren jedoch, dass besonders junge Pferde sich an das Gebiss und die Zügelhilfen gewöhnen müssen, um auf das spätere Reiten vorbereitet zu werden.
Unser Tipp: Beim Longieren mit Trense und Gebiss solltest du eine Longierbrille verwenden.
Der Kappzaum wird mittlerweile immer beliebter in der Reiterwelt. Hier wird die Longe an einem fest integrierten Ring am Nasenriemen befestigt, wodurch das empfindliche Maul des Pferdes geschont wird. Der Kappzaum stellt also eine gute Alternative zum klassischen Longieren mit Gebiss dar.
Ausbinder – ja oder nein?
Sollte ich mein Pferd mit oder ohne Ausbinder longieren? Ein weiteres Thema, welches in der Pferdewelt für Diskussionen sorgt. Die Einen sagen, longieren kann nur effektiv und förderlich für das Pferd sein, wenn der Weg ins Vorwärts-Äbwärts von Ausbindern wie zum Beispiel Dreieckszügeln geleitet wird, Andere sind strickt dagegen, in den natürlichen Bewegungsablauf des Pferdes einzugreifen.
Grundsätzlich gilt, dass die Stirn-Nasenlinie des Pferdes bei einem verschnallten Hilfszügel immer vor der Senkrechten sein sollte. Vor allem bei jungen Vierbeinern solltest du sie länger verschnallen, damit sich diese besser ausbalancieren können. Bei Pferden, die Probleme haben, sich vorwärts-abwärts zu dehnen, den Rücken wegdrücken oder den Kopf hochreißen, können Hilfszügel hilfreich sein.
Unsere #LONGIERHACKS
Folgende Tipps und Tricks können dir helfen, dein Pferd erfolgreich an der Longe zu arbeiten.
Okay, let’s lunge!
Hinter dem Longieren steckt also wesentlich mehr als nur ein bequemer Reiter. Viele muskelaufbauende Übungen und Hilfen können an der Longe erlernt und verfeinert werden, was dein Pferd dabei unterstützt, seinen Ausbildungsstand auch beim Reiten auszubauen. Also raus aus den Stiefeln und ran an die Longen! :)