Wann beginnt der Fellwechsel?
Der Fellwechsel wird oft mit der Temperatur in Verbindung gebracht, tatsächlich spielt aber das Tageslicht die entscheidende Rolle. Pferde besitzen eine Zirbeldrüse, die an das Gehirn angrenzt und das Hormon Melatonin produziert. Dieses Hormon reguliert nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Fortpflanzung, sondern auch den Fellwechsel. Die Zirbeldrüse erkennt, wenn die Tage kürzer oder länger werden, und gibt das entsprechende Signal an den Körper des Pferdes weiter. Erst dann beginnt der Fellwechsel.
Die Temperatur kann den Prozess jedoch beeinflussen und sogar verzögern. Ein plötzlicher Kälteeinbruch im Frühjahr sorgt beispielsweise dafür, dass das Winterfell länger erhalten bleibt. Im Herbst verhält es sich genau umgekehrt: Bleibt es ungewöhnlich warm, verzögert sich die Bildung der dichten Unterwolle. Dies ist eine natürliche Schutzfunktion des Körpers, die das Pferd vor unnötigem Energieverlust oder Überhitzung bewahrt.
Der Frühjahrsfellwechsel – Start mit der Wintersonnenwende
Um die Weihnachtszeit herum findet die Wintersonnenwende statt, ab dann werden die Tage allmählich länger. Diese Veränderung im Tageslicht signalisiert dem Pferdekörper, dass es Zeit für den Fellwechsel ist. Da es im Januar und Februar oft noch sehr kalt ist, verläuft der Wechsel schrittweise. Zunächst wird das Fell struppiger, einzelne Haare lockern sich, und es kann zu einer leichten Schuppenbildung kommen. Nach und nach setzt das Pferd das alte Fell ab, während das neue bereits nachwächst – ein Grund, warum Pferde nie völlig unbehaart sind.
Da das Deckhaar eine Lebensdauer von rund drei Monaten hat, verlieren Pferde das ganze Jahr über Haare. Doch insbesondere der Fellwechsel im Frühjahr kostet viel Energie. Viele Pferde wirken in dieser Zeit müde und weniger motiviert beim Training. Während junge Tiere den Wechsel meist gut verkraften, haben ältere Pferde oft größere Schwierigkeiten. Zusätzlich kann das Immunsystem geschwächt sein, und einige Pferde verlieren sogar an Gewicht.
Sind die Tage deutlich länger und die Temperaturen ausreichend warm, setzt das Pferd auf einen Schlag viele Haare ab. Die Haarwurzeln trocknen aus, werden kleiner und lösen sich leichter aus der Haut. Durch regelmäßiges Putzen kann man den Fellwechsel unterstützen: Einerseits wird die Durchblutung angeregt, wodurch das neue Sommerfell schneller nachwächst, andererseits werden abgestorbene Haare und Hautschuppen entfernt. Ohne gründliche Pflege können sich Milben und Pilze leichter ausbreiten. Auch Satteldecken, Schabracken, Winterdecken und Putzzeug sollten in dieser Zeit besonders gründlich gereinigt werden, um eine Vermehrung von Parasiten zu vermeiden.
Optimale Fellpflege während des Fellwechsels
Die richtige Pflege kann den Fellwechsel spürbar erleichtern. Besonders im Frühjahr ist regelmäßiges Striegeln und Bürsten essenziell, um lose Haare zu entfernen und das Winterfell schneller loszuwerden. Gleichzeitig genießt das Pferd die zusätzliche Massageeinheit – denn der Fellwechsel kann durchaus jucken. Zudem wird die Durchblutung der Haut angeregt, was das Nachwachsen des neuen Fells unterstützt.
Ein bewährter Helfer in dieser Zeit ist die MAGIC BRUSH. Sie reinigt, massiert und fördert den Fellwechsel effektiv. Dank des ergonomischen Designs liegt die Bürste gut in der Hand und kann sogar Pferdehaare von Reitbekleidung entfernen. Besonders praktisch: Die Rückseite dient als Schweißmesser. Zudem sind die Bürsten leicht zu reinigen und können problemlos in der Waschmaschine heiß gewaschen werden.
Auch die Bürsten von Grooming Deluxe oder Animalon sind eine hervorragende Wahl für die Fellpflege.
Gezielte Fütterung zur Unterstützung des Fellwechsels
Damit ein Pferd den Fellwechsel problemlos und ohne Mangelerscheinungen durchläuft, ist eine bedarfsgerechte Versorgung mit essenziellen Nährstoffen unerlässlich. Da Haare größtenteils aus Eiweiß bestehen, liegt der Fokus besonders auf der Bereitstellung hochwertiger Proteine. Essenzielle Aminosäuren spielen hierbei eine zentrale Rolle. Während grasende Pferde im Sommer meist ausreichend Eiweiß aufnehmen, kann die Versorgung im Winter und Frühjahr durch heu- und strohlastige Fütterung eingeschränkt sein. Heu kann je nach Erntejahr schwankende Eiweißwerte aufweisen, weshalb in manchen Fällen eine Ergänzung durch Luzerne, Sojaschrot oder Getreide sinnvoll ist. Auch Leinsamen und Hanfsamen bieten wertvolle Eiweißquellen.
Da der Fellwechsel eine hohe Stoffwechselaktivität erfordert, kann er die Leber stark beanspruchen. Eine gezielte Unterstützung mit Mariendistelsamen ist empfehlenswert, da die enthaltenen Wirkstoffe die Leberzellen schützen und entlasten. Diese sollten über die gesamte Dauer des Fellwechsels gefüttert werden.
Neben Eiweiß spielen bestimmte Vitamine eine wesentliche Rolle für das gesunde Nachwachsen des Fells:
- Vitamin B12: Unterstützt das Haarwachstum. Ein Mangel kann zu Verzögerungen im Fellwechsel führen. Während Pferde dieses Vitamin normalerweise selbst synthetisieren, kann der Bedarf bei starkem Fellwechsel steigen.
- Vitamin E und Vitamin A: Diese Antioxidantien schützen die haarbildenden Zellen vor oxidativem Stress, was zu gesünderem und langlebigerem Haar führt.
- Biotin (Vitamin H): Fördert die Zellgesundheit und unterstützt die Neubildung des Fells. Auch wenn Pferde Biotin selbst produzieren, kann eine zusätzliche Gabe während des Fellwechsels das Fell kräftiger und glänzender machen.
- Zusätzlich spielen verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente eine entscheidende Rolle:
- Zink: Essenziell für Haut und Fell. Ein Mangel führt zu brüchigem, stumpfem Haar und langsamerer Hautregeneration.
- Mangan: Trägt zur Elastizität von Haut und Haar bei. Ein Defizit kann zu glanzlosem, sprödem Fell führen. Das Mangan Plus von Stiefel enthält essentielle, organisch gebundene Spurenelemente, die dein Pferd unterstützen können.
- Kupfer: Wichtig für die Fellstruktur und -farbe. Kupfermangel zeigt sich oft in einem blassen, fahlen Erscheinungsbild des Fells sowie vermehrt abstehenden Haaren.
Um das Fell geschmeidig zu halten und eine natürliche Schutzschicht zu unterstützen, kann eine kleine Menge Öl (z. B. Leinöl oder Hanföl) in die Fütterung integriert werden. Dies hilft, das Fell wasserabweisend zu machen und verleiht ihm einen gesunden Glanz. Ältere Pferde benötigen während des Fellwechsels oft eine gezielte Zusatzversorgung, da ihr Stoffwechsel nicht mehr so effizient arbeitet. Neben Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen sollte auch auf eine ausreichende Energiezufuhr aus Kohlenhydraten und etwas Öl geachtet werden. So bleiben sie auch bei wechselhaften Temperaturen gut geschützt.
Fazit
Der Fellwechsel ist eine natürliche, aber auch anspruchsvolle Phase im Leben deines Pferdes. Mit der richtigen Unterstützung in Form von angepasster Fütterung, intensiver Pflege und gezielter Förderung des Immunsystems kannst du deinem Pferd helfen, diese Zeit gesund und munter zu überstehen. Es lohnt sich, in hochwertige Produkte zu investieren und deinem Pferd die Aufmerksamkeit zu schenken, die es in dieser Phase benötigt.