1. Die Dreieckszügel
Die DREIECKSZÜGEL gehören zu den #BASICS unter den Hilfszügeln. Durch die einfache und schnelle Verschnallung zählen die Dreieckszügel zu den beliebtesten Hilfszügeln. Sie geben deinem Pferd einen seitlichen Rahmen vor, aber lassen dem Hals genügend Freiraum. Es hat die Möglichkeit im Vorwärts-Abwärts an das Gebiss heranzutreten und ein Hochreißen des Kopfes wird verhindert. Aber Vorsicht: Du musst darauf achten, dass dein Pferd nicht zu tief kommt. Es kann sonst schnell hinter den Zügel kommen, dehnt sich dann nicht mehr reell an das Gebiss heran und läuft hauptsächlich auf der Vorhand.
Die Dreieckszügel werden außerdem sehr gerne zum Longieren genommen und für die Sitzschulung des Reiters bieten sie sich ebenfalls an.
2. Der Ausbindezügel
Der AUSBINDEZÜGEL ist neben den Dreieckszügeln eine sehr beliebte Form bei Reitanfängern. Er besteht aus zwei Zügeln die an beiden Seiten deines Pferdes zwischen Gebiss und Sattelgurt befestigt werden. Wichtig dabei ist, dass die Ausbinder waagerecht liegen, wenn dein Schatz in korrekter Haltung läuft. Dein Pferd wird deutlich eingerahmt, sowohl vorne als auch seitlich, was dir die Möglichkeit gibt dich auf deinen Sitz zu konzentrieren. Das hat aber leider auch zur Folge, dass dein Pferd sich nicht vorwärts-abwärts dehnen kann, sondern sich einrollen würde. Ausbindezügel kann man außerdem auch mit Elastikeinsätzen finden. Dabei kann es aber passieren, dass dein Pferd sich auf den Ausbinder legt und sich nicht mehr selbst trägt.
3. Der Laufferzügel
Mit dem LAUFFERZÜGEL hast du gleich mehrere Verschnallungsmöglichkeiten. Zum Einen kannst du ihn unter dem Bauch befestigen, wie einen Dreieckszügel. Dies bietet sich besonders für die lösende Arbeit an, weil dein Pferd die Möglichkeit hat sich vorwärts-abwärts an das Gebiss heranzudehnen. Hierbei ist die Verschnallung dann wie beim Dreieckszügel. Das heißt aber auch, dass du beim Laufferzügel genauso aufpassen musst, dass dein Pferd nicht hinter die Senkrechte kommt, wenn es sich zu weit Richtung des Bodens dehnt. Die andere Möglichkeit ist, dass du die beiden Enden seitlich verschnallst. Diese Einstellung bietet deinem Pferd eine sehr gute seitliche Begrenzung und du kannst es in die Aufrichtung arbeiten. Den Grad der Aufrichtung kannst du ebenso anpassen, abhängig wie weit oben der Hilfszügel befestigt wird. Wichtig ist aber, dass du weißt, dass du mit dieser Methode dein Pferd nicht lösen kannst.
Der Laufferzügel steht also für #FLEXIBILITY in deiner Arbeit.
4. Der Martingal
Jeder von uns kennt das MARTINGAL. Aber wofür benutze ich es eigentlich? Eine Funktion des Martingals ist eine Sicherung deiner Zügel falls es zu einem Sturz kommen soll. Es soll verhindern, dass die Zügel zu weit auf dem Boden hängen und dein Liebling hineintreten könnte. Eine weitere Funktion ist, dass das Martingal verhindern soll, dass dein Pferd den Kopf hochreißt und sich deinen Hilfen entzieht. Wenn dein Pferd also nichts dergleichen macht, hat der Hilfszügel keinerlei Einfluss auf seine Haltung. Es hat weiterhin die Möglichkeit sich vorwärts-abwärts an die Hand heranzudehnen. Für Reitanfänger mit unruhigen Händen eignet sich ein Martingal ebenso, weil rasche Bewegungen der Hand abgefangen werden und dann angemessen im Pferdemaul zu spüren sind. Man kann sagen, dass dieser Hilfszügel mehr oder weniger ein #MULTITALENT ist und dabei auch pro Pferd, denn es wird in keine Haltung ‚gezwungen‘.
Auch unter den erfahrenen Springreitern ist das Martingal sehr beliebt, weil man im Parcours mehr Kontrolle hat ohne, dass man seinen Liebling zu sehr einschränkt. Der Faktor der Zügelsicherung nach einem Sturz ist auch hier ein wichtiges Argument.
5. Der Halsverlängerer
Der HALSVERLÄNGERER ist sehr umstritten. Er soll dafür sorgen, dass dein Pferd sich nach unten streckt. Um das zu erreichen wird ein Druck aufs Genick verursacht wenn der Pferdekopf zu hoch kommt. Die Problematik ist, dass dein Pferd in keine richte Anlehnung kommt und ein starker Druck auf dem Genick entsteht. Das kann dazu führen, dass viele Pferde mit Gegendruck gegen diesen Hilfszügel gehen. Daraufhin kann es passieren, dass sich dein Pferd einen Unterhals antrainiert. Für viele Pferde ist der Halsverlängerer daher nicht wirklich geeignet.
6. Der Schlaufzügel
Eine sehr umstrittene Methode. Für die einen ist der SCHLAUFZÜGEL ein Hilfsmittel, andere sehen ihn als Tierquälerei an. Fest steht, dass dieser Hilfszügel nur von erfahreneren Reitern verwendet werden sollte. Man sieht leider immer wieder eine falsche Handhabung, die das Pferd dazu bringt, dass es in die sogenannte Rollkur kommt. Verwendet man einen Schlaufzügel richtig, so begrenzt er das Pferd nach oben oder seitlich. Er sollte aber nicht dafür sorgen, dass der Kopf des Pferdes 'heruntergezogen‘ wird. Der Reiter benötigt dafür eine sehr feine Hand, denn die Kräfte, die auf das Pferdemaul wirken sind sehr hoch.
7. Die Longierhilfe
Wie der Name es schon verrät, ist die LONGIERHILFE nur fürs Longieren gedacht. Ein langes Seil führt über den Rücken und läuft zwischen den Vorderbeinen hindurch, wo es mit Karabinern am Gebiss befestigt wird. Es ist also eine easy Variante und schnell anzulegen, um direkt zu starten. Deinem Pferd wird der Weg in die Tiefe gezeigt, sodass es sich zum Boden dehnen kann. Der Nachteil ist, dass dein Pferd auf keine Weise seitlich begrenzt wird und ihm auch keine konstante Anlehnung geboten wird, weil das Seil nicht fixiert wird. Außerdem muss man hierbei ganz besonders auf die korrekte Einstellung achten. Ist das Seil zu kurz, so überträgt sich der Bewegungsablauf auf das Gebiss. Ist das Seil zu lang, so besteht die Gefahr, dass dein Pferd in das Seil hineintreten könnte.
Eine Alternative zur Longierhilfe ist das LONGIERSYSTEM. Dieses Longiersystem integriert die Aktivierung der Hinterhand deines Pferdes. Man hat viele verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, womit man an der Balance, sowie an der Dehnung arbeiten kann. Hier ist die Frage, inwieweit dein Pferd das Band um die Hinterhand akzeptiert und zulässt.
Wir haben dir hier noch ein paar Vor- und Nachteile zur Verwendung der Hilfszügel zusammengefasst:
Grundsätzlich solltest du ausprobieren, womit sich dein Pferd am wohlsten fühlt und womit du dein Pferd am effektivsten arbeiten kannst. Denn jedes Pferd ist individuell. Funktioniert etwas bei dem Einen, heißt es nicht, dass es für den Anderen die richtige Lösung ist. Also let’s try und finde das richtige für dein Pferd.
Achte aber darauf, dass immer jemand zu deiner Hilfe bereitsteht, der bereits Erfahrung mit dem jeweiligen Hilfszügel hat.
Wir hoffen, dass dir unsere #FACTS helfen konnten. :-)