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Hufgeschwüre beim Pferd - Das Horrorszenario eines jeden Pferdebesitzers

Wer kennt es nicht – mit voller Freude kommt man in den Stall und plötzlich steht das Pferd nur noch auf 3 Beinen. Der Schreck eines jeden Pferdebesitzers. Als erstes werden die Beine abgetastet und man versucht herauszufinden, woher die Schmerzen kommen können. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach - die möglichen Gründe für eine Lahmheit sind vielfältig, doch besonders bei fehlenden äußeren Verletzungen könnte ein Hufgeschwür die Ursache sein. Hufgeschwüre – auch als Hufabszesse bekannt – gehören zu den häufigsten Auslösern von Lahmheit bei Pferden. In diesem Beitrag erklären wir, was Hufgeschwüre verursacht und wie sie effektiv behandelt werden können.

Anzeichen eines Hufgeschwürs beim Pferd

Ein #HUFGESCHWÜR  bereitet Pferden große Schmerzen, demnach versucht das Tier den Huf so gut es geht zu entlasten. Je nach Schmerzen wird der Huf erst gar nicht aufgesetzt. Da ein Hufgeschwür meist relativ plötzlich auftritt, kann es sein, dass dein Pferd an einem Tag topfit ist und am nächsten nur noch auf drei Beinen steht.

Durch die Entzündung im Huf ist dieser oftmals deutlich wärmer als die anderen, das lässt sich von außen auch gut ertasten. Geschwollen ist das Bein meistens nicht.

 

Doch wie kommt es zu einem Hufgeschwür?

Bei einem Hufgeschwür kommt es zu einer #ENTZÜNDUNG der Huflederhaut, die mit der Bildung von Eiter einhergeht. 

Durch die Entzündung und die Eiteransammlung wird Druck auf die #HUFLEDERHAUT ausgeübt. Da die Huflederhaut aufgrund der zahlreichen Blutgefäße und Nervenbahnen besonders empfindlich ist, ist diese Entzündung für das betroffene Pferd sehr schmerzhaft. Die feste Hornwand des Hufs verhindert, dass der Eiter von selbst abfließen kann, was dazu führt, dass sich das Hufgeschwür weiter ausbreitet. Der Abszess kann von der Sohle aus nach oben wandern, das Hufbein angreifen, eine Hornsäule bilden oder sogar am Kronrand aufbrechen, wenn die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt wird.

Die Ursachen für ein Hufgeschwür sind vielfältig, sowohl Pferde mit als auch ohne Hufeisen können betroffen sein. Grundsätzlich lassen sich die Ursachen einer Huflederhautentzündung in zwei Kategorien unterteilen:

Durch Krankheitserreger verursacht (septisch):

Eine der Hauptursachen für das Hufgeschwür beim Pferd sind Bakterien. Wenn sich in der Hornschicht kleine Risse bilden und die Barrierefunktion nicht mehr gegeben ist, können sich hier Bakterien einnisten. Diese Infektion, kann sich durch ein Hufgeschwür äußern und ist die natürliche Reaktion des Körpers auf die Eindringlinge.

Nicht durch Krankheitserreger verursacht (aseptisch):

Bei dieser Form der Huflederhautentzündung ist die Ursache in einem stumpfen Trauma zu finden. Ein Beispiel dafür wäre, wenn das Pferd gegen die Boxenwände tritt, was zu einer Schädigung und dem Absterben von Gewebe im Huf führen kann.

Eine weitere Ursache für ein aseptisches Hufgeschwür entsteht, wenn die Lederhaut durch ungleichmäßige Belastung „abgequetscht“ wird. Dies passiert oft aufgrund von Fehlstellungen der Hufe oder unsachgemäßen Beschlägen. Eine falsche Belastung führt zu einem übermäßigen Druck auf die Lederhaut, was wiederum die Durchblutung beeinträchtigt und das Absterben von Zellen zur Folge hat.

Auch in diesem Fall reagiert der Körper mit einer Entzündungsreaktion, bei der sich ein #ABSZESS bildet.

 

Weitere Ursachen eines Hufgeschwürs

Bei einem Hufgeschwür versucht der Körper sich von Giften zu befreien – deshalb treten Abszesse am Huf auf. Dies kann beispielsweise durch eine Impfung oder auch Wurmkur auftreten. Sollte dies der Fall sein, kannst du davon ausgehen, dass das Hufgeschwür aufgrund einer Infektion im Körper entstanden ist.

Auch bei Stoffwechselproblemen, welche zum Beispiel durch eine Änderung des Futters auftreten können, kann es hin und wieder zu Hufgeschwüren kommen.

Eine ordentliche #HUFPFLEGE  sollte Hauptbestandteil deiner täglichen Routine im Stall sein, somit lassen sich Hufgeschwüre unter bestimmten Umständen vermeiden oder frühzeitig erkennen und direkt behandeln.

 

Die Behandlung eines Hufgeschwürs

Da ein Hufgeschwür mit starken Schmerzen verbunden ist und eine zu späte Behandlung schwere Folgen haben kann, solltest du bei Verdacht direkt einen Hufschmied oder auch Tierarzt aufsuchen. Durch das Ansetzen und Zusammendrücken einer speziellen Hufzange an unterschiedlichen Stellen kann der Tierarzt oder Hufschmied schnell die Druckempflindlichkeit des Hufs überprüfen. So kann auch die genaue Stelle des Abszesses lokalisiert werden.

Um sicherzustellen, dass die Schmerzen nicht an einem Haarriss, Bruch oder Nageltritt liegen ist manchmal auch ein Röntgenbild notwendig.

Sollte die Diagnose jedoch auf ein Hufgeschwür hinweisen, sollte das Hufeisen direkt entfernt und das Hufgeschwür geöffnet werden, sodass der Eiter abfließen kann. Dadurch, dass der Druck daraufhin direkt nachlässt, geht es den Pferden meist direkt besser.

Wenn der Abszess bereits gereift ist, kann es manchmal ausreichen, dass der Hufschmied oder Tierarzt mit einem Messer vorsichtig über die Sohle kratzt, um den Eiter entweichen zu lassen. Bei tieferliegenden Eiterherden wird hingegen ein trichterförmiger Schnitt in den Huf gesetzt, um den Eiterabluss zu fördern und eine Entlastung zu ermöglichen.

Im besten Fall ist der Eiter schwarz-gräulich und riecht unangenehm.  Sollte der Eiter jedoch eine gelbe Farbe haben, ist Vorsicht geboten. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Hufbein oder der Hufbeinast bereits von Bakterien befallen wurde. In diesem Fall ist eine Behandlung in einer Klinik erforderlich, um schwerwiegende, möglicherweise langfristige Schäden zu verhindern. 

Teilweise kann das Hufgeschwür auch von allein aufbrechen, das meistens am Kronrand. Soweit sollte es jedoch am besten gar nicht kommen.

Wenn der Abszess noch nicht „reif“ ist, lässt sich oft kein direkter Kanal finden, durch den der Eiter abfließen könnte. In diesem Fall ist es sinnvoll, einen feuchten #HUFVERBAND anzulegen, dieser hilft, die Sohle und das Horn aufzuweichen und so das Öffnen des Hufgeschwüres zu erleichtern. Besonders empfehlenswert ist ein Anguss-Hufverband, da dieser nicht nur den Huf polstert und das Laufen erleichtert, sondern auch durch das regelmäßige Befeuchten mit Wasser den Huf kontinuierlich feucht hält.

Für den Verband wickelst du großzügig Verbandswatte um den Huf und fixierst sie mit einer selbsthaftenden Bandage. Danach versiegelst du den Verband mit Panzertape oder ähnlichem, um ihn sicher zu halten. Achte darauf, dass die Watte oben etwas übersteht und der Verband weder den Huf noch die Fessel zu stark einschnürt.

Um den Verband effektiv zu nutzen, tränke die Watte mehrmals täglich in warmes Wasser. Die äußere Plastikschicht sorgt dafür, dass der Huf feucht bleibt und die Sohle sowie das Horn aufweichen. Zusätzlich kannst du entzündungshemmende und desinfizierende Mittel in das Wasser geben, um die Heilung zu fördern.

 

Nachbehandlung des Hufgeschwüres 

Nachdem der Eiter abgeflossen ist, ist die Behandlung des Hufgeschwüres noch nicht abgeschlossen. Das entstandene Loch im Huf muss gründlich sauber und trocken gehalten werden, um eine erneute Infektion zu verhindern. Es ist ratsam, den Bereich regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren und danach mit einem sterilen Tupfer zu verschließen.

Zusätzlich kann ein lockerer, trockener Hufverband angelegt werden, um den Tupfer an Ort und Stelle zu fixieren und die offene Huflederhaut vor äußeren Einflüssen zu schützen, bis sich eine neue Hornschicht gebildet hat. Je nach Größe und Tiefe des Abszesses kann dieser Heilungsprozess zwischen einigen Tagen und bis zu vier Wochen dauern.

Wann und wie du dein Pferd wieder belasten kannst, solltest du unbedingt mit deinem Tierarzt absprechen. Falls ein größerer Teil des Hufs entfernt werden musste, um den Abszess zu behandeln, kann ein spezieller Beschlag notwendig sein. Dieser sorgt dafür, dass der Druck besser verteilt wird und das Pferd trotz des Lochs im Huf weiterhin problemlos laufen kann. Ein Fachmann kann dich hierzu entsprechend beraten. 

 

Vorbeugende Behandlung

Regelmäßige Hufpflege ist entscheidend – die tägliche Kontrolle und Pflege der Hufe gehört zur Grundausstattung jeder Pferdehaltung. Das tägliche Auskratzen der Hufe sollte selbstverständlich sein. So lassen sich kleine Steine sofort entfernen, und du kannst Risse oder Unebenheiten im Hufhorn frühzeitig erkennen. Gesunde, intakte Hufe erschweren es Bakterien, sich einzunisten und ein Hufgeschwür zu verursachen.

Pferde mit Fehlstellungen oder weichem Hufhorn, die Probleme mit harten oder unebenen Böden haben, können oft durch einen passenden Hufbeschlag oder Hufschuhe vorgebeugt werden. Diese Hilfsmittel schützen die Hufe und verringern das Risiko von Hufgeschwüren. Auch die richtige Haltung kann das Risiko reduzieren: Achte auf trockenes Einstreu, ein gutes Stallklima und ausreichend trockene oder weiche Böden, wenn dein Pferd viel draußen ist.

Die richtige Fütterung trägt ebenfalls maßgeblich zur Gesundheit der Hufe bei. Eine ausgewogene Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sorgt dafür, dass der Körper optimal funktioniert. Ein gesunder Stoffwechsel verringert nicht nur die Neigung zu Hufgeschwüren, sondern hilft auch dabei, die Regeneration im Falle einer Erkrankung zu fördern. 

Sollte dein Pferd dennoch ein Hufgeschwür entwickeln, weißt du nun, wie du schnell handeln kannst, um ihm zu helfen – damit ihr bald wieder gemeinsam über die Wege #GALLOPPIEREN könnt.

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