Wie entsteht Angst beim Reiten?
Angst ist eine natürliche Reaktion auf Unsicherheit und fehlende Kontrolle – besonders beim Reiten, wo sich der Mensch auf ein lebendiges, eigenständig handelndes Tier einlässt. Dabei können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen:
- Angst vor Kontrollverlust: Gerade Anfänger haben oft noch keine Erfahrung mit dem Verhalten und den Reaktionen eines Pferdes. Schon beim Putzen, Führen oder Satteln kann sich Nervosität zeigen, wenn nicht klar ist, wie das Pferd auf bestimmte Bewegungen oder Berührungen reagiert. Pferde nehmen diese Unsicherheit häufig wahr und spiegeln sie in ihrem Verhalten wider, was die Ängste des Reiters weiter verstärken kann.
- Angst vor Schmerzen: Diese entsteht meist aus negativen Erfahrungen – sei es ein Biss oder Tritt im Stall oder ein Sturz während des Reitens. Gerade in der Anfangsphase kann es passieren, dass man einmal aus dem Sattel rutscht oder stolpert. Doch das ist ein normaler Teil des Lernprozesses – ähnlich wie bei anderen Sportarten, in denen Stürze dazugehören.
- Angst vor Blamage und Misserfolg: Die Sorge, sich vor anderen zu blamieren, kann ebenfalls eine große Rolle spielen. Besonders, wenn Zuschauer anwesend sind oder der Reitlehrer sehr fordernd auftritt, kann die Angst vor Fehlern oder Kritik den Spaß am Reiten überschatten. Das soziale Umfeld und die persönliche Erwartungshaltung beeinflussen hier maßgeblich das individuelle Sicherheitsempfinden.
Indem man sich bewusst mit diesen Ängsten auseinandersetzt und gezielt daran arbeitet, kann das Vertrauen in sich selbst und in das Pferd gestärkt werden – für mehr Sicherheit und Freude im Sattel.
Wie äußert sich Angst?
Angst äußert sich immer auf mehreren Ebenen. Wenn die Angst nicht vom Reitschüler geäußert wird, kann der Reitlehrer diese an gewissen Merkmalen erkennen:
- Der Körper sackt zusammen, die Atemzüge werden stockend, kurz und oberflächlich.
- Der Körper verkrampft sich, der Reiter "klemmt" sich auf dem Pferd fest.
- Der Reiter ist wie "gelähmt", er wagt es nicht mehr, auf das Pferd einzuwirken.
Tipps für den richtigen Umgang mit Ängsten:
- Atem- und Entspannungsübungen: Durch gezielte Atemtechniken und Entspannungsübungen können Körper und Geist in Einklang gebracht werden, was hilft, innere Balance wiederherzustellen.
- Bewegung und Sport: Regelmäßige körperliche Aktivität löst Verspannungen und fördert geistige Fähigkeiten. Dies steigert die Kreativität und gibt neue Energie.
- Mentales Training: Das Stärken des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten durch mentales Training kann Versagensängsten vorbeugen und das Selbstbewusstsein fördern.
- Komfortzone verlassen: Es ist wichtig, sich bewusst neuen Situationen zu stellen und die eigene Wohlfühlzone zu erweitern. Oftmals sind die Ängste vor unbekanntem Terrain unbegründet. Der Mut, Neues auszuprobieren, kann zu wertvollen Erfahrungen führen.
- Visualisierung: Sich mentale Bilder von erfolgreichen Ritten oder Prüfungen vorzustellen, kann dabei helfen, diese Leistungen tatsächlich abzurufen. Durch das geistige Durchspielen von positiven Szenarien bereitet man sich optimal auf reale Situationen vor.
#Safety first
Die passende Reitbekleidung und eine durchdachte Ausrüstung für dein Pferd können einen entscheidenden Beitrag zu deinem Sicherheitsgefühl leisten. Die richtige Ausrüstung vermeidet nicht nur Verletzungen, sondern gibt dir auch das Vertrauen, dich entspannter und fokussierter im Sattel zu bewegen.
- Sicherheitssteigbügel: Ein weit verbreitetes Risiko beim Reiten ist das Hängenbleiben im Steigbügel nach einem Sturz. Sicherheitssteigbügel, wie beispielsweise Modelle mit einer flexiblen Außenseite von #FREEJUMP oder einem Mechanismus, der sich bei Druck öffnet, minimieren dieses Risiko erheblich.
- Helm – dein wichtigster Schutz: Ein gut sitzender, geprüfter Reithelm ist unverzichtbar. Er schützt deinen Kopf im Falle eines Sturzes vor schweren Verletzungen. Moderne Helme bieten zudem ein angenehmes Tragegefühl, Belüftungssysteme und verstellbare Größenanpassungen für optimalen Sitz. Außerdem haben wir hier ein paar echt coole Hingucker im Shop.
- Airbag-Westen für zusätzlichen Schutz: Airbag-Westen sind eine innovative Sicherheitslösung für Reiter. Sie blasen sich im Falle eines Sturzes blitzschnell auf und schützen so Rücken, Brustkorb und Halswirbelsäule vor schweren Verletzungen. Besonders im Vielseitigkeits- und Springsport sind sie mittlerweile weit verbreitet, doch auch im Freizeitreiten können sie zusätzlichen Schutz bieten.
- Sicherheitswesten: Wer keine Airbag-Weste nutzen möchte, kann auf klassische Sicherheitswesten zurückgreifen. Sie schützen die Wirbelsäule und den Brustbereich zuverlässig bei einem Sturz oder Tritt.
- Gut sitzende Reithandschuhe: Ein sicherer Griff an den Zügeln hilft, das Pferd feinfühlig zu führen und unerwartete Bewegungen besser auszugleichen. Rutschfeste Reithandschuhe können hier eine wertvolle Unterstützung sein.
- Das richtige Schuhwerk: Stiefel oder Stiefeletten mit einer rutschfesten Sohle und einem kleinen Absatz sorgen dafür, dass dein Fuß nicht durch den Steigbügel rutschen kann.
Fazit:
Ängste im Reitsport sind normal und können mit den richtigen Strategien in positive Energie umgewandelt werden. Durch bewusste Atemtechniken, körperliche Aktivität, mentales Training, die richtige Ausrüstung und das Verlassen der Komfortzone kann das Selbstvertrauen gestärkt und die Freude am Reiten intensiviert werden. Es ist wichtig, Ängste anzuerkennen und aktiv an deren Bewältigung zu arbeiten, um gemeinsam mit dem Pferd harmonische und erfolgreiche Momente zu erleben.